10. Dezember 2012

Social Media am Arbeitsplatz

Mit dem Thema "Arbeitsplatz der Zukunft" habe ich mich in diversen Blog-Beiträgen bzw. gemeinsam mit dem Kompetenzzentrum - das virtuelle Fahrzeug auch in einer Studie beschäftigt. Dieses Thema findet derzeit immer mehr den Weg in die Praxis. Das Ziel besteht darin, den Arbeitsplatz so zu gestalten, dass der Unternehmenserfolg vergrößert wird - aber dabei der individuelle Erfolg nicht auf der Strecke bleibt. Social Media spielt dabei am Arbeitsplatz der Zukunft eine wesentliche Rolle - und das wissen auch beispielsweise AVL und BMW.

Vor diesem Hintergrund bin ich über den Activity-Stream von Xing auf einen Blog-Beitrag von Volker Grünauer von J.Boye aufmerksam geworden. J.Boye ist ein gut funktionierendes Netzwerk für Web-, Intranet- und Ebusiness-Manager, die sich bei Erfahrungstreffen regelmäßig austauschen. Dort sitzen auch genau jene Praktiker, die sich über "Themen 2.0" austauschen, welche für viele Forscher schon zur Begriffs-Geschichte gehören, allerdings in der Praxis erst schön langsam an Fahrt gewinnen.

Volker fasst in seinem Beitrag seine Gedanken zu einem Vortrag von Anneliese Breitner in der Intranet-Expertengruppe zusammen. Ein paar seiner Zitate aus dem Beitrag möchte ich gerne re-bloggen (in Schrägschrift). Und weiters empfehle jedem das Lesen des vollständigen Beitrags auf Volkers Blog - denn da gibt es eine Menge Tipps für eifrige Social Media Vortragende. 

Wir wir alle wissen, verringert der Einsatz von Social Media die Produktivität in Unternehmen: "Eine wesentliche Hürde sind dabei die althergebrachten Mythen: wenn man nicht am Arbeitsplatz ist, ist man unproduktiv. Ähnlich ergeht es uns jetzt mit Social Media: Mitarbeiter sollten arbeiten und nicht spielen." Da bringt doch gerade die "Gamification" spielerische Aspekte in die Arbeit. Doch wenn man in der Arbeit keinen Spaß haben darf, hilft das alles nichts.

Denn Social Media bringt nur unnütze Informationen ans Tageslicht: "Viel zu oft wird Social Media auch auf Facebook reduziert. “Ich muss nicht wissen, wenn mein Mitarbeiter auf die Toilette geht.” Nun, manchen Mitarbeiter mag das tatsächlich interessieren, denn viele Mitarbeiter sind auf der Toilette vermutlich nicht über Instant Messaging erreichbar ;-)

Warum ist das so? Nun, es fehlt den Vorgesetzten die Vorstellungskraft, was Social Media alles kann: "Beispielsweise können sich viele Manager einfach nicht vorstellen, wie das parallele Bearbeiten von Dokumenten funktioniert." Und die meisten können sich auch nicht vorstellen, dass die Zusammenarbeit ganz gut durch Technologie unterstützt werden kann.

Dabei wäre es für Manager so einfach. Denn ad-hoc Feedback ist eine Killeranwendung von Social Media:"Ein kurzes ‘Like’ durch den Vorgesetzten kann rasch das emotionale Konto wieder auffüllen." Doch die meisten Vorgesetzten können sich Loben auch ohne Technologie nur sehr schwer vorstellen.

Doch wie forciert man Sharing in Social Media im Unternehmen? "Statt der klassischen Präsentation einfach mal dem Manager einen Link auf ein gemeinsames Dokument senden." Und dabei dem adressierten Manager nur ja nicht die E-Mail ausdrucken, denn sonst kann er das Dokument später nicht öffnen.

Alles klar? Perfekt!

Arbeitsteilung bestimmt unser Leben - und natürlich auch das der großen Unternehmen. Dort wird das große Ganze (z.B. ein Produkt) in viele kleine Teile zerlegt, welches die Mitarbeiter aus unterschiedlichen Abteilungen bearbeiten. Damit das auch gut gelingt, werden höchste Anforderungen an Kommunikation und Zusammenarbeit notwendig. Und genau hier harpert es. Das arbeitsteilige "Wuseln" verhindert leider eine optimale Zusammenarbeit, weil eben ein Mitarbeiter nur mehr auf seinen kleinen Teil blickt und vor dem Rest die Augen verschließt.

Doch gerade hier können Informationssysteme unterstützen - und dabei sind die Prinzipien von Social Media wertvoll - und gehen auch mit dem einher, was man durch Wissensmanagement versucht hat, nämlich systematisch Bedingungen zu schaffen, unter welchen Wissen (d.h. handlungsrelevante Information) geteilt wird.

Doch Unternehmen haben noch einen weiten Weg vor sich (siehe dazu auch meinen Rückblick auf Veranstaltungen mit Bezug zu Social Media).

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