Posts mit dem Label Internet der Dinge werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Internet der Dinge werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

21. Oktober 2011

Social Media, NFC, RFID und Interaktive Dinge

Die Nutzung von Social Media entlang der Wertschöpfungskette ist eines meiner liebsten Themen. Doch wie können zukünftige Anwendungsfälle von Social Media überhaupt aussehen? Um das zu untersuchen, bin ich mit meinem Kollegen Robert Möstl bei Joanneum Research in zahlreichen interessanten Projekten tätig, die ich kurz auf meinem Blog vorstellen möchte.

Gemeinsam mit Robert untersuche ich im Projekt MIT-RFID-LAB – wobei MIT hier für Mastering the Internet of Things steht – neue Anwendungsfälle für Radio Frequency Identification (RFID). Dabei interessieren mich natürlich vor allem die Potenziale, welche RFID für die zukünftige Nutzung von Social Media hat und umgekehrt. RFID steht für Radio Frequency Identification und erlaubt die Identifikation von Objekten über elektromagnetische Wellen. Im Gegensatz zu Barcodes oder 2D Codes ist für das Auslesen einer Identifikationsnummer bei RFID kein Sichtkontakt mehr notwendig. Beispielsweise entwickeln wir in diesem Projekt „Social Things“, d.h. Dinge, mit denen man über RFID interagieren kann. Dabei kann etwa ein Nutzer mit Hilfe eines mit Near Field Communication (NFC) ausgerüsteten Smartphones wie dem Google Nexus S ein Produkt auf Facebook „liken“ oder zu diesem twittern. Das Produkt ist dabei mit einem NFC-Tag versehen und das NFC-fähige Smartphone fungiert als Schreib/Lese-Gerät. In einer Abwandlung des Anwendungsfalls kann auch der Nutzer mit einem RFID-Tag ausgerüstet sein und das Lesegerät steckt im Produkt, bzw. steht neben dem Produkt wie das folgende Video von Renault mit einem schön umgesetzten Anwendungsfall zeigt.

Ein weiteres Projekt widmet sich explizit den Interaktiven Thingen. Gemeinsam mit evolaris next level haben wir im Projekt Interactive Things  einen Demonstrator für das Betriebssystem Android mit folgender Funktionsweise entwickelt: Bringt ein Nutzer sein mit der gleichnamigen Applikation „Interactive Things“ versehenes Mobiltelefon in die Nähe eines mit einem NFC-Tag versehenen Objekts, können über die Applikation digitale Empfehlungen wie „Facebook: Check-in“, „Facebook: Gefällt-mir“ und „Twitter: Send Tweet“ durchgeführt werden.

Ein drittes Projekt wird gemeinsam mit SunnyBAG durchgeführt. SunnyBAG, Gewinner des Fast Forward Award 2011 und des Clean Tech Media Award 2011, ist Hersteller einer innovativen Tasche, welche einen integrierten Akku mit Hilfe eingebauter Solarpanelen auflädt. Aus einer Leidenschaft heraus, ständig zu innovieren, greift SunnyBAG auf die Kompetenz von JOANNEUM RESEARCH bezüglich der Nutzung von Near Field Communication (NFC) für innovative Anwendungen zurück (hier geht es zur Pressemitteilung). So macht sich SunnyBAG die im Projekt "Interactive Things" entwickelte Technologie schon heute zunutze, wie nachfolgendes Video anschaulich zeigt.



Wer mehr dazu erfahren möchte, kann gerne einen Kommentar hinterlassen oder mich direkt über meine Kanäle kontaktieren.

Nachtrag:

Die NFC-Funktionalität der SunnyBAG wurde letzten Freitag im "The BOX" in der Hofgasse in Graz vorgestellt. Auch der ORF war dabei. Hier gibt es den dazugehörigen Fernsehbeitrag auf Steiermark Heute.







7. Februar 2011

Impulsvortrag zum Internet der Dinge

Gemeinsam mit meinem Kollegen Robert Möstl habe ich ein Impulsreferat zum Thema "Internet der Dinge. Potenziale für die Automobilindustrie" am Kompetenzzentrum - das Virtuelle Fahrzeug (ViF) vor zahlreichen Vertretern aus der Automobilindustrie gehalten. Dieses Impulsreferat hat den für mich äußerst spannenden Workshop "Future PLM - die Zukunft des Product Lifecycle Management" eingeleitet.

Zum Internet der Dinge: 

Im Internet der Dinge werden Objekte mit der Fähigkeit versehen, miteinander zu kommunizieren. Dies erfolgt etwa mittels RFID Transponder, die eine automatische Identifizierung und Lokalisierung von Objekten ermöglichen. Die so entstehenden Informationsnetzwerke führen zu einer immer stärker werdenden Verflechtung der realen Welt mit der Informationswelt des Internet. Diese Entwicklung verspricht eine Vielzahl neuer Geschäftsmodelle (z.B. das Bezahlen der Tankrechnung über den Autoschlüssel), führt zur Verbesserung von Geschäftsprozessen (z.B.: intelligente Warenströme in der Logistik) und kann Kosten und Risiken in der betrieblichen Leistungserstellung reduzieren (z.B. durch Prozessverbesserung).

Was macht das Internet der Dinge:

Das Internet der Dinge ermöglicht durch die Einbindung von Sensoren die bessere Beherrschung von Komplexität (vgl. McKinsey Quarterly) durch:
  • Verfolgung und Überwachung des Verhaltens von Personen, Dingen und Daten über Zeit und Ort hinweg (orts- oder präsenzbasierte Werbung, Überwachung von Interaktionen zwischen Menschen und Produkten, Festsetzung der Versicherung für Fahrzeuge basierend auf dem Fahrverhalten von Personen, Tracking von Objekten über Wertschöpfungsketten hinweg).
  • Schaffung eines Echtzeit-Bewusstseins in der physischen Welt durch große Sensornetzwerke in der baulichen Infrastruktur (Aufspüren von Gefahrenquellen, Aufspüren unautorisierter Personen, Feststellung von Verkehrsmustern und bedarfsgerechte Ampelschaltungen)
  • Automatisierung und bessere Kontrolle geschlossener Systeme durch Echtzeiterfassung von Objekten auf Basis der im Internet der Dinge gesammelten Daten (Prozessanpassung- und optimierung aufgrund der feineren Granularität durch eine Unmenge an Sensoren, optimierte Nutzung von Ressourcen, z.B. von Wasser)
  • Echtzeiterfassung und Wahrnehmung unvorhersehbarer Ereignisse in komplexen Systemen unter großer Unsicherheit (Minimierung menschlicher Eingriffe durch Kollisionsvermeidungssysteme in Fahrzeugen, Roboterschwärme zum Aufsammeln von Giftmüll) 

    Zum Vortrag (Slideshare):

    Links für weiterführende Informationen:

    23. Dezember 2010

    Das Internet der Dinge kommt

    Schon 2009, also Lichtjahre von heute entfernt, habe ich gemeinsam mit Co-Autoren aus dem Know-Center einen Beitrag zum Thema Future Internet für das Portal Contentmanager verfasst. Damals haben wir Future Internet in Internet der Menschen, Inhalte, Services und Dinge unterteilt. Nun haben wir bei JRS ein strategisches Grundlagenprojekt zum Internet der Dinge als 1/4 des Future Internet an Land gezogen, in welchem mein Kollege Robert Möstl und ich jetzt richtig aufs Gaspedal treten ;-) .

    Was zeichnet nun das Internet der Dinge aus und wodurch unterscheidet es sich vom (normalen) Internet?

    Vernetzte Computer und vernetzte Dokumente sind die Grundidee des Internets. Das Internet der Dinge geht aber noch einen Schritt weiter. Es hat zum Ziel, auch Dinge aus der realen Welt miteinander zu vernetzen, sie durch Sensoren "intelligenter" zu machen und ihnen durch Aktoren zu ermöglichen, sich Menschen oder anderen Dingen mitzuteilen. Das kann nun über eher spielerische Szenarien wie intelligenten Kaffeetassen, welche ihren Kaffeestand über das Internet "twittern", bis hin zu kommerziell nutzbaren Anwendungsfällen wie intelligenten Containern gehen, welche es erlauben, den Zustand ihrer empfindlichen Inhalte – beispielsweise Blumen – über weite Strecken hinweg über das Internet zu überwachen. Mit dem Internet der Dinge erhalten so viele Prozesse eine vorher nie dagewesene Transparenz.

    Für Unternehmen kann sich durch den geschickten Einsatz von Technologien aus dem Internet der Dinge ein Einsparungspotenzial ergeben. Beispiele dafür sind die selbständige Überwachung von Kühlketten und die Einhaltung von Zusammenlagerungsvorschriften: Über eine eigene IP-Adresse wird beispielsweise sichergestellt, dass ein Hähnchen über die gesamte Kühlkette, vom Hersteller bis zum Endverbraucher, die vorgeschriebene Temperatur von fünf Grad Celsius nicht überschreitet. Gemäß der Zusammenlegungsvorschriften bei Lebensmitteln dürfen gesundheitsschädliche Gegenstände oder Materialien nicht in der Nähe von Nahrungsmitteln gelagert werden. Intelligente Lebensmittel mit IP-Adresse erkennen also wenn, neben ihnen etwa ein Benzinkanister deponiert wird und können dann Alarm schlagen.

    Ein weiterer sehr plakativer Anwendungsfall ist der intelligente Rasensprenger, der aufgrund der Daten vom Wetterdienst selbständig entscheidet, ob er am Abend den Rasen sprengt, oder nicht. Sagt die Wetterprognose am Abend Regen voraus, wäre es wenig sinnvoll, den Rasen vorher zu gießen. Der Mehrwert des intelligenten Rasensprengers ist das Sparen von Trinkwasser, basierend auf den Informationen eines Web-Service vom Wetterdienst. Wie der Konsum von Daten durch Dinge, kann auch die Produktion von Daten durch Dinge von Nutzen sein. Der Rasensprenger kann beispielsweise mit einem Regensensor ausgestattet sein, dessen Daten zusammen mit den Daten anderer Rasensprenger durch den zentralen Wetterdienst gesammelt werden und als Basis für Wettervorhersagenmodelle fungieren.

    Das Internet der Dinge ermöglicht eine Reihe spannender Anwendungsfälle für viele Branchen – und genau hinter diesen sind wir her ;-)

    Beliebte Beiträge