Schon 2009, also Lichtjahre von heute entfernt, habe ich gemeinsam mit Co-Autoren aus dem Know-Center einen Beitrag zum Thema Future Internet für das Portal Contentmanager verfasst. Damals haben wir Future Internet in Internet der Menschen, Inhalte, Services und Dinge unterteilt. Nun haben wir bei JRS ein strategisches Grundlagenprojekt zum Internet der Dinge als 1/4 des Future Internet an Land gezogen, in welchem mein Kollege Robert Möstl und ich jetzt richtig aufs Gaspedal treten ;-) .
Was zeichnet nun das Internet der Dinge aus und wodurch unterscheidet es sich vom (normalen) Internet?
Vernetzte Computer und vernetzte Dokumente sind die Grundidee des Internets. Das Internet der Dinge geht aber noch einen Schritt weiter. Es hat zum Ziel, auch Dinge aus der realen Welt miteinander zu vernetzen, sie durch Sensoren "intelligenter" zu machen und ihnen durch Aktoren zu ermöglichen, sich Menschen oder anderen Dingen mitzuteilen. Das kann nun über eher spielerische Szenarien wie intelligenten Kaffeetassen, welche ihren Kaffeestand über das Internet "twittern", bis hin zu kommerziell nutzbaren Anwendungsfällen wie intelligenten Containern gehen, welche es erlauben, den Zustand ihrer empfindlichen Inhalte – beispielsweise Blumen – über weite Strecken hinweg über das Internet zu überwachen. Mit dem Internet der Dinge erhalten so viele Prozesse eine vorher nie dagewesene Transparenz.
Für Unternehmen kann sich durch den geschickten Einsatz von Technologien aus dem Internet der Dinge ein Einsparungspotenzial ergeben. Beispiele dafür sind die selbständige Überwachung von Kühlketten und die Einhaltung von Zusammenlagerungsvorschriften: Über eine eigene IP-Adresse wird beispielsweise sichergestellt, dass ein Hähnchen über die gesamte Kühlkette, vom Hersteller bis zum Endverbraucher, die vorgeschriebene Temperatur von fünf Grad Celsius nicht überschreitet. Gemäß der Zusammenlegungsvorschriften bei Lebensmitteln dürfen gesundheitsschädliche Gegenstände oder Materialien nicht in der Nähe von Nahrungsmitteln gelagert werden. Intelligente Lebensmittel mit IP-Adresse erkennen also wenn, neben ihnen etwa ein Benzinkanister deponiert wird und können dann Alarm schlagen.
Ein weiterer sehr plakativer Anwendungsfall ist der intelligente Rasensprenger, der aufgrund der Daten vom Wetterdienst selbständig entscheidet, ob er am Abend den Rasen sprengt, oder nicht. Sagt die Wetterprognose am Abend Regen voraus, wäre es wenig sinnvoll, den Rasen vorher zu gießen. Der Mehrwert des intelligenten Rasensprengers ist das Sparen von Trinkwasser, basierend auf den Informationen eines Web-Service vom Wetterdienst. Wie der Konsum von Daten durch Dinge, kann auch die Produktion von Daten durch Dinge von Nutzen sein. Der Rasensprenger kann beispielsweise mit einem Regensensor ausgestattet sein, dessen Daten zusammen mit den Daten anderer Rasensprenger durch den zentralen Wetterdienst gesammelt werden und als Basis für Wettervorhersagenmodelle fungieren.
Das Internet der Dinge ermöglicht eine Reihe spannender Anwendungsfälle für viele Branchen – und genau hinter diesen sind wir her ;-)
Informationsmanagement, Wissensmanagement, Web 2.0, Enterprise 2.0, Social Media, Semantic Web
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