Nun zum Hintergrund meines Vortrags: Smartphones und Tablets verbreiten sich rasend schnell. Mittlerweile beträgt die Mobilfunkpenetration in Österreich bereits 150%. Vier von 10 Haushalten in Österreich nutzen Smartphonetarife, und schon seit dem 3. Quartal 2010 gibt es laut RTR Telekommonitor mehr mobile als feste Breitbandanschlüsse. Nur, welche Möglichkeiten bieten Smartphones und Tablet in der Zukunft. Wie lässt sich die integrierte Sensorik nutzen und welche Apps kommen auf uns zu. Mein Vortrag vermittelt einen kurzen Einblick in ausgewählte Projekte aus Wissenschaft und Wirtschaft und geht insbesondere auf die Konvergenz von Social Media und Near Field Communication (NFC) ein.
Was das Thema NFC und Social Media betrifft, führen wir bei JOANNEUM RESEARCH derzeit wieder ein spannendes Projekt gemeinsam mit evolaris durch, auf dessen ersten Prototyp ich mich schon sehr freue. Zusätzlich zum Thema "NFC und Social Media" ging ich in meinem Vortrag auch auf "Mobile Computing: kontext-sensitive mobile Anwendungen" ein, ein Querschnittthema am Institut DIGITAL, um das sich mein Kollege Patrick Luley sehr bemüht. Hier habe ich anhand eines angreifbaren Beispiels (danke an Patrick) erläutert, dass der Einsatz von integrierter Sensorik und die Verknüpfung von unterschiedlichen Datenquellen keineswegs trivial ist - das perfekte persönliche Assistenzsystem liegt daher noch etwas entfernt in der Zukunft. Dennoch ist es interessant zu zeigen, wohin der Weg gehen kann - und wie uns Mobiltelefone in Zukunft vielleicht unterstützen werden.
Neben der zweiten Keynote von IDC durch John Gole selbst stammten die weiteren Vorträge aus der Wirtschaft. So waren dort Vertreter von Microstrategy Austria (Wolfgang Mayer und Johannes Silhan) und NetMotion Wireless (Ufuk S. Ergün) vertreten, um einerseits über Business Intelligence mit Mobile Devices (sehr spannend ist die MicroStrategy Mobile App Plattform: Ausprobieren!) und Secure Mobile Computing zu referieren. Beide Vorträge fand ich interessant und zugleich unterhaltsam - und vor allem war es für mich wichtig bestätigt zu bekommen, dass Microstrategy Zugriff auf Facebook-Daten (durch Facebook selbst) gewährt wird, um damit für Kunden Social Media Analysen durchzuführen.
Das IDC Mobility Forum war mit über 80 Teilnehmern aus dem IT Bereich überhaupt sehr gut besucht - und die Diskussion nach meinen Vortrag sowie die anschließende Podiumsdiskussion, an der ich ebenfalls teilnehmen durfte, war sehr lebhaft. Dennoch waren die Teilnehmer vor allem an IT-Security interessiert, denn diese sehen sie durch den Einsatz von Mobile Devices (Stichwort: "Bring your own device") und Social Media mehr als gefährdet.
Wie immer wurde stärker über die möglichen negativen Effekte diskutiert, als über die positiven. Das ist mir von den zahlreichen IT-Veranstaltungen, an denen ich bisher teilnehmen durfte, durchaus bekannt - und wie immer gab ich mich bei der Diskussion sehr spöttisch (zumal ich selbst ja eher Mitarbeiter als Manager bin). Aus meiner Sicht macht es nämlich wenig Sinn, sich aus der Angst einer IT-Security/Policy-Verletzung nicht zu verändern und offen für Innovationen zu sein. Aus der Sicht der IT-Manager heißt es eben immer nur "Security, Security, Security" während die Mitarbeiter hingegen "Freiheit, Freiheit, Freiheit" schreien, um motiviert ihrer Arbeit nachzugehen. Dieser trade-off zwischen (IT-)Sicherheit und Komfort und Selbstbestimmung wird immer wieder auf CIO-Veranstaltungen intensiv diskutiert - und dabei sind die Fronten durchaus verhärtet.
Alles in allem habe ich vom IDC Mobility Forum einen sehr guten Eindruck erhalten und kann den Besuch von IDC-Veranstaltungen mehr als empfehlen.
Meinen Foliensatz möchte ich - wie immer - sehr gerne hier zur Verfügung stellen.
Mobile Welt: Welche Apps bringt die Zukunft?
View more PowerPoint from Alexander Stocker